Wir liegen auf einer Wiese, im Nirgendwo. Du hast mir erzählt, du bringst mich ins Nirgendwoland. Dort, wo Träume wahr werden. Dort, wo die Sterne am Hellsten leuchten. Dort, wo Tiere und Menschen Eins werden.
Der klare Himmel mit seinen strahlenden Sternen erhellt den Weg, unsere Gesichter und die Bäume, um uns herum, damit wir etwas sehen.
Wir gelangen zu deinem Lieblingsort - im Nirgendwo.
Natürlich hast du an alles gedacht. So kenne ich dich. Eine Leinendecke, ein Korb mit verschiedenstem Inhalt wie Essen, Trinken, Kerzen und alles was unser Herz begehrt. Während du die Decke ausbreitest, drehe ich mich, mit meinem weißen Kleid, das nach Rose riecht, auf der Wiese und genieße die frische und warme Luft dieser Nacht. Du greifst nach meiner Hand und nun drehen wir uns gemeinsam auf der Wiese. Unsere Seelen tanzen mit. Meine braunen Locken streifen dein Hals, dabei wandert deine linke Hand auf meine Hüfte und ziehst mich an dir ran. Unsere schnellen Atemzüge werden Eins, gleich ganz langsam und beruhigt. Deine braunen Augen verschmelzen mit meinen grün-braunen Augen. Ich liebe deine dunklen Augen. Sie erinnern mich an Wärme, meiner Lieblingsjahreszeit - den Herbst - als wir uns kennenlernten. Du sagst mir immer wie schön meine grün-braunen Augen aussehen, wenn sie leuchten. Sie leuchten jedes Mal, wenn du mich siehst oder etwas mit voller Leidenschaft machst. Das sagst du immer zu mir.Ich liebe es wie aufmerksam du bist.
Nachdem wir eine halbe Ewigkeit wie zwei leichte Seelen auf dieser Wiese, die nach Tannen und Blättern riecht, tanzen, setzen wir uns auf die weiße Decke. Ich zeige mit einem Finger vor uns, da ich etwas hinter den Tannen erkennen konnte.
Ein kleines Rehkitz, gefolgt von seinen Geschwistern und ihrer Mutter, kommt aus der rechten Seite, durch den Bäumen, hervor. Ich freue mich und vor Freude möchte ich sie dir laut zeigen, doch du hälst mir, rasch, mit deiner warmen Hand den Mund zu. Dabei erklärst du mir mit deiner sanften Stimme, dass sie sich erschrecken und ein paar Hasen hüpfen gleich hinterher. Ein Hirsch taucht auf. Gefolgt von einem Wolf, seine Welpen neben ihr her, und die Bären mit ihrem Nachwuchs treten hervor. Die Vögel über unseren Köpfen erwachen und fliegen in unsere Richtung. Sie alle bemerken uns und wir sie. Ich greife nach deiner Hand - ein bisschen aus Furcht und ein wenig aus Freude.
Meine Fingernägel hinterlassen Abdrücke auf deine Hände. Doch du beruhigst mich. In dem Moment als du aufgestanden bist und in ihre Richtung gegangen bist, die Tiere dir näher kamen und ihr alle in meine Richtung marschiert seid, habe ich alles realisiert.
Du bist der Junge aus dem Nirgendwoland. Du hast die Fähigkeit mit Tieren zu kommunizieren und zwei Welten zu einer zu machen. Eine Welt, die viele lieber trennen, sich garnicht bewusst sind und nicht wahrhaben wollen. Tiere und Menschen sollten Eins sein und du machst es wahr.✨
Sara Defilippo
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